4. Juli 2006 - Zillertalbahn

Die neuen Dieselloks der Zillertalbahn werden je nach Bedarf sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr eingesetzt. Am 4.7.2006 war die D14 für die Führung des ersten Zugpaars nach Mayrhofen eingeteilt, das Jenbach um 6:52 verlässt. Schon gute 10 Minuten zuvor wurde der erste Güterzug auf die Strecke geschickt, der mit der Schwesterlok D13 bespannt war und Stammholz nach Fügen zu befördern hatte.

Da erst zwei neue Dieselloks zur Verfügung stehen, ist auch im Güterverkehr für Abwechslung gesorgt, und so kann man oft auch noch eine der alten Loks antreffen. Den zweiten Güterzug hatte an diesem Tag die D9 zu ziehen, bemerkenswerter Weise eine vierachsige Lok, bei der alle Achsen in einem Steifrahmen statt wie üblich in zwei Drehgestellen gelagert sind. Die nur 540PS starke Lok hatte einige Mühe, ihren Güterzug nach dem Kreuzungsaufenthalt im Bahnhof Straß im Zillertal wieder zu beschleunigen.

Die Hauptfacht auf der Zillertalbahn ist Rundholz zum Sägewerk in Fügen. Aber auch in die Gegenrichtung werden nun Güter befördert; während sich der Transport von Hackschnitzel auf der Schmalspur nicht durchsetzen konnte und diese jetzt der LKW nach Jenbach zur Bahnverladung befördert, werden auch Holzprodukte nach Jenbach auf der Zillertalbahn transportiert. Für diesen Zweck brachte die D13 am 4.7.2006 sechs leere vierachsige Normalspur-Rungenwagen ins Zillertal.

5. Juli 2006 - Murtal

Eine außergewöhnliche Bespannung gibt es am Fahrverschub von Niklasdorf nach Bruck an der Mur: er verkehrt mit einer 1063 als Vorspann vor der 2067, die bereits jegliche Streckenleistungen verloren hat. Und eine weitere Besonderheit hat das abgebildete Gespann zu bieten: Die 1063.004, besitzt nicht nur den "Lüfter" als Charakteristikum der niedrigen 1063, sondern auch einen roten Pflatsch an der Stirnseite.

Die auf der Südbahn nach Slowenien weiterfahrenden Schnellzüge bringen durch ihr buntes Wagenmaterial Abwechslung in den rot-grauen Südbahn- Alltag. Der ÖBB EC 151 "Emona" von Wien Süd nach Ljubiljana hat planmäßig nur einen ÖBB- 1.Kl.- Wagen am Zugschluss, jedoch ist auch öfters ein weiterer deklassierter 1.Kl.-Wagen unter den 2.Kl- Wagen an der Zugspitze anzutreffen. Der Zug hat vor wenigen Minuten Bruck an der Mur verlassen und befährt nun den kurvenreichen Streckenabschnitt zwischen Bruck und Pernegg.

Die sogenannten "Bahnsteigaufnahmen" werden unter Eisenbahnfotografen meist nicht sehr geschätzt und sind üblicherweise den Anfängern vorbehalten, da es die einfachste Art ist, zu einem Eisenbahnfoto zu kommen. Durch die mangelnde Erfahrung fallen diese Aufnahmen dann meist qualitativ recht bescheiden aus. Weil aber viele Bahnhöfe und Haltestellen modernisiert werden, bietet es doch eine gewisse Herausforderung, das alte Erscheinungsbild mit einem einer Streckenaufnahme gleichwertigen Foto festzuhalten. Das nette Ambiente in der steirischen Haltestelle Oberaich sowie der fotogene Kesselwagenganzzug boten beste Voraussetzungen für ein gutes Fotomotiv.

Die Talent- Triebwagen der Reihe 4024 besitzen in der Steiermark 6 Umlauftage, wo sie hauptsächlich zwischen Unzmarkt, Bruck an der Mur und Graz zum Einsatz kommen; aber auch Mürzzuschlag und Stainach-Irdning werden als Wendepunkte erreicht. Bis Ende 2004 waren auf einigen der Regionalzugleistungen im Murtal noch die alten 4030er anzutreffen, während nun die neuesten elektrischen Nahverkehrsgarnituren unterwegs sind, die sich vor allem durch angenehme Einstiege auszeichnen, welche jedoch nur gemeinsam mit hohen Bahnsteigkanten ihr Potential entfalten können.

6. Juli 2006 - Murtal II

Das Haupteinsatzgebiet der Reihe 4010 war im Jahr 2006 der Intercity-Verkehr zwischen Graz und Salzburg bzw. Innsbruck über Selzthal und Bischofshofen. Während es nach Innsbruck nur noch ein einziges Zugpaar (IC610/IC515) gab, wurden nach Salzburg 4 Züge (IC510, 514, 518, 610) und in der Gegenrichtung 5 Züge (IC511, 513, 517, 611, 615) mit den altehrwürdigen Triebwagen geführt. Der abgebildete IC511 wurde in Selzthal mit dem IC501 aus Linz vereint und fuhr daher als Tandem über den Schoberpass und durch das Murtal Richtung Graz.

Die Autoindustrie in der Steiermark bringt auch viel Fracht auf die Bahn. Der abgebildete 47836 hat am Nachmittag Kalsdorf verlassen und wird nach seiner Fahrt über den Schoberpass und durch das Gesäuse um Mitternacht Salzburg passieren und in der zweiten Nachthälfte in München eintreffen. Während die Zuglok auf das umweltfreundliche Verehrsmittel Schiene hinweisen soll, werden die dahinter verladenen Autos dafür mitverantwortlich sein, dass die Kyoto-Ziele nicht erreicht werden können.

Da die Maschinen der Reihe 1042 im Jahr 2006 keinen eigenen Umlaufplan mehr besaßen, wurden sie freizügig eingesetzt und konnten öfters auf den typischen Einsätzen der letzten Jahre angetroffen werden, wie etwa vor gemischten Güterzügen zwischen Wien und der Steiermark. Die 1042.007 hatte am 6. Juli 2006 den abendlichen 54076 von Graz nach Wien zu bringen und konnte in den letzten Sonnenstrahlen kurz vor Bruck an der Mur aufgenommen werden.

11. Juli 2006 - Aspangbahn

Dass sich Triebfahrzeuge nicht an den Umlaufplan halten, kommt öfters vor; dass die gleiche 2143 aber vor zwei verschiedenen Wiener Neustädter Fahrverschüben an einem Tag auftaucht, ist doch eher selten. Am 11. Juli 2006 hat sich die 2143.030 frühmorgens in den ersten Sonnenstrahlen mit einem langen Verschubgüterzug auf den Weg nach Ebenfurth gemacht und kehrte gegen halb 9 als Lokzug wieder nach Wiener Neustadt zurück. Dort bespannte sie den Fahrverschub nach Aspang, der an diesem Tag ebenfalls eine beachtliche Länge hatte.

12. Juli 2006 - Südbahn

Am 12.7. wurde der planmäßig über die Pottendorfer Linie verkehrende ER2891 über die Südbahn umgeleitet. Dies war ohne weiteres möglich, da es sich um einen außerhalb des Taktes verkehrenden Zug ohne planmäßigen Aufenthalt zwischen Meidling und Wiener Neustadt handelt. Der Zuglauf ist generell bemerkenswert: ER2891 Wien Süd- Pottendorf- Wr. Neustadt- Mattersburg- Sopron- 7757- Deutschkreutz, wobei laut Fußnote im Kursbuch im Bahnhof Sopron beim Zugteil nach Deutschkreutz kein Zusteigen möglich ist. Da der 7757 zwischen Sopron und Deutschkreutz nicht hält, dürfte er somit kurioserweise der einzige Zug sein, bei dem man in keinem Einstiegsbahnhof zusteigen darf.

15. Juli 2006 - Busserltunnel

Der "Busserltunnel" an der Südbahn zwischen Gumpoldskirchen und Paffstätten ist nicht nur ein schönes Fotomotiv; seine zugehörige Erhebung bietet auch einen interessanten Fotostandpunkt, wo man vom Rand des Wienerwaldes auf die Südbahn und das Wiener Becken hinunterblicken kann. An jenem Samstag Abend war der IC653 von Wien Süd nach Graz planmäßig als 4010-Tandem unterwegs und durchfährt soeben die Weingärten des bekannten Weinortes Gumpoldskirchen, bevor er wenige Sekunden später im einzigen Tunnel zwischen Wien und Wiener Neustadt verschwinden wird.

Der Sprinter 1965 von Wien Süd nach Mürzzuschlag mit Abfahrt um 18:57 war eines meiner begehrtesten Fotomotive auf der Südbahn, da er planmäßig mit einer 1142 bespannt sein sollte. Dankenswerter Weise meldete mir ein Kollege an diesem Abend, dass die wunderschöne 1142.699 am Zug sei, so konnte die Maschine perfekt in Szene gesetzt werden. 2006 sollte leider ihr letztes Einsatzjahr sein, denn am 30.12.2006 wurde sie (gemeinsam mit der 1042.001) zur Verschrottung nach Fürstenfeld gebracht.

16. Juli 2006 - Nordbahn

Auch 2006 wurde der EC173 "Vindobona" wieder planmäßig von einer 1014 bespannt, die vor dem reinen deutschen Wagensatz ein hervorragendes Bild macht. Durch die Abfahrt in Hohenau um 18:11 war er nur im Sommer zu verwerten; dazu musste man bisweilen noch mit einer Verspätung von 10-20min rechnen. Auch am 16. Juli war der EC172 wieder mit +14 unterwegs, und da die Schnellbahn 29675 das Regelgleis blockierte, fuhr er noch dazu vorne am falschen Gleis.

Eine halbe Stunde nach dem Vindobona aus Hamburg folgte noch der EC105 "Sobieski" aus Warschau nach Wien Ost. Durch seine 20minütige Verspätung waren am 16. Juli die Schatten bereits lang geworden, und nur wenig später wäre die Fotostelle bereits im Dunkeln gelegen. Wie auch der EC173 davor wurde der EC105 am falschen Gleis Richtung Wien geschickt, der Grund dafür war abermals eine Schnellbahn. So erreichten die Schatten der Büsche bereits den polnischen Wagensatz, während die 1116.266-6 gerade noch voll durch die Abendsonne ausgeleuchtet wurde.