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23. Oktober 2004 - Semmering (forts.)
Nur selten kommen Dieseltriebfahrzeuge auf den Semmering. Am 23. Oktober hatte die 2016.093 jedoch mehrere Bauzüge auf den Berg zu befördern, dabei wurde sie unter anderem auf dem bekanntesten Viadukt der Semmering- Bahn, dem Viadukt über die Kalte Rinne, angetroffen. Dieses zweistöckige Bauwerk zierte in früheren Zeiten die alte 20- Schilling- Banknote und erlangte dadurch einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. |
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In zeitgemäßer Weise präsentierte sich am 23. Oktober der 51505: Vor der 1116.087, immerhin noch mit dem originalen alten ÖBB- Logo, war die 1142.707 vorgespannt, die schon das Glubschaugen- Design trägt. Die Zuglok des von Wien nach Villach verkehrenden 51505 konnte an diesem Tag schon einmal am Semmering angetroffen werden: knapp vor der 1047.502 passierte sie mit dem 44404 von Spielfeld den Krauselklause- Viadukt. |
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Hinundwieder kommt es am Semmering zu sehr interessanten Bespannungsformen, so war an diesem Tag auch eine Dreifachbespannung, nochdazu mit drei unterschiedlichen Lokreihen zu beobachten: Die 1142.596 wurde der 1116.062 vorgespannt, und dazwischen lief noch kalt die 1044.016 mit. Die Kühe fanden dieses Schauspiel nicht so spannend, sondern interessierten sich mehr für die Fotografen... |
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24.+25. Oktober 2004 - Mariazellerbahn
Die Elektrifizierung der Mariazellerbahn stellte in der damaligen Zeit große Anforderungen an die
Ingenieure, denn es lagen kaum Erfahrungen im elektrischen Betrieb in Österreich vor. Da das
Verkehrsaufkommen nach 1900 Ausmaße erreichte, die mit den damals eingesetzten Dampfloks nicht mehr bewältigt
werden konnten, suchte man nach einer Lösung für eine Steigerung der Leistungsfähigkeit, wobei auch
fünffach gekuppelte Schmalspur-Dampfloks und ein zweigleisiger Ausbau der Strecke angedacht wurden. Man entschied sich
im Jahre 1907 schließlich für eine Elektrifizierung der Strecke St. Pölten- Gußwerk. Die entsprechenden
Lokomotiven stellten Krauss in Linz (mechanischer Teil) und Siemens-Schuckert in Wien (elektrischer
Teil) her und waren ab 1911 im Einsatz. Mit zwei Drehgestellen mit jeweils drei angetriebenen Achsen wurde
eine Konstruktion gewählt, die sich sehr bewähren sollte; auch heute sind die schon über 90 Jahre alten
Elektroloks noch im täglichen Einsatz. |
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Üblicherweise bestehen die lokbespannten Personenzüge der Mariazellerbahn aus einer 1099 an der
Zugspitze, zwei oder mehreren 2.Klasse- Wagen und (Richtung St. Pölten am Zugschluss) einem BD4, also
einem Halbgepäckwagen. Das nun hauptsächlich zum Fahrradtransport benutzte Gepäckabteil liegt somit immer
am Ende des Zuges, nie in der Zugmitte. In der Sommersaison kommt bei den Zügen E6835/ E6834 zusätzlich
ein Fahrradtransportwagen zum Einsatz, bei dem es sich um einen GGm/s der deutschen Waggonfabrik Busch-Bautzen
handelt. Diese Wagen wurden in der Reichsbahnzeit als offene und gedeckte Güterwagen in großer Zahl beschafft
und sind heute noch als Fahrradtransportwagen, Dienstgutwagen oder umgebaut als Rungenwagen für den
ybbstaler Holztransport in Verwendung. |
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Die Mariazellerbahn durchquert ein landschaftlich sehr schwieriges Gebiet, weswegen sie Steigungen
bis 27 Promille und zahlreiche Kunstbauten aufweist. Bei Gösing erreicht sie im 2368m langen Scheiteltunnel
ihren höchsten Punkt auf 893m Seehöhe, danach fällt die Strecke wieder bis Annaberg ab. Auf diesem Abschnitt
finden sich vier weitere Tunnels und einige bekannte Viadukte. Inmitten von hohen Felsen liegt der
Klausgrabenviadukt, der soeben von dem Regionalzug 6838, bestehend aus der 1099.014 und einem bunten
Wagensatz, überquert wird.
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Nur kurz zeigt sich die Bahn am Klausgrabenviadukt, befindet er sich doch genau zwischen dem kleinen
und dem großen Klausgrabentunnel. Der Eilzug 6843 "Bürgeralpe" ist mit seinen beachtlichen fünf Wagen nur
für einen Augenblick in voller Länge zu sehen und wird gleich wieder im Tunnel verschwinden. Wieder
besteht der Zug aus Wagen aller Lackierungsepochen: zwei Wagen tragen noch das alte Mariazeller Braun,
dazwischen sind zwei Waggons im Jaffa- Design zu sehen, und der BD an der Zugspitze trägt das moderne
braun-grau-rote Erscheinungsbild der Mariazellerbahn. |
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Manche 1099er tragen, um ein nostalgischeres Erscheinungsbild zu
vermitteln, das alte ÖBB- Flügelrad. Zudem hat die 1099.014 auch noch die Loknummern in der alten Form,
mit nur zweistelliger Ordnungsnummer und ohne Computerkontrollziffer, auf Metallschildern am Lokkasten
angebracht. Sie führte am 24. Oktober den Eilzug 6843 "Bürgeralpe" von St. Pölten nach Mariazell. Für die
85 Kilometer lange Strecke benötigt sie 161 Minuten; beim Erreichen der Fotostelle bei Annaberg hat sie den
größten Teil der Strecke allerdings schon hinter sich gebracht. |
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Längst sind die Elektroloks der Reihe 1099 nicht mehr die alleinigen Herrscher auf der Bergstrecke.
Seit dem Jahr 1994 gibt es auch neue elektrische Triebfahrzeuge auf der Mariazellerbahn, jedoch sind diese
hochmodernen Triebwagen der Reihe 4090 nur in geringer Stückzahl vorhanden; meistens steht nur eine
Triebwagengarnitur im Einsatz. Häufiger kann man seit der Einstellung der Waldviertler Schmalspurbahnen
die Dieseltriebwagen der Reihe 5090 antreffen, in den letzten Jahren kommen sie auch immer öfter bis
nach Mariazell. Zur Übersicht Fotogallery 2004 Zurück zur Startseite |